Als gefeierter Bildtechniker von Zivilisationskritik hat Torsten Slama stets die Auseinandersetzung mit dem Publikum gesucht. Der Künstler zählt zu den wichtigen Protagonisten einer Generation, die durch ihre Intellektualität den Szenewechsel von Köln nach Berlin ab Mitte der 1990er Jahre mitgeprägt haben. Slama rezipiert Geschichte, Gesellschaftswandel sowie Comic und Science-Fiction-Literatur hinsichtlich Menschsein, Modernität und Maschinenwelt. Der figurative Malstil und die technische Virtuosität der Gemälde und Zeichnungen zählen zu den Preziosen der Gegenwartskunst. Damit steht der Künstler in der langen Tradition der europäischen Malereigeschichte, die er in die Narrative des 21. Jahrhundert geführt hat.
Torsten Slama ist 1967 in Schwarzach, Österreich, geboren und siedelt mit seiner Familie in das Bergische Land nahe Köln. Er wird Meisterschüler von Professor Fritz Schwegler an der Kunstakademie Düsseldorf und erhält weitere Impulse durch die damalige vibrierende Kölner Kunstszene. Mit dem Künstler Kai Althoff und Galeristen wie Nicolaus Schafhausen und Daniel Buchholz in engen Austausch, ergeben sich zahlreiche Gemeinschaftsausstellungen. 1998 erhält er den ars viva-Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. mit einer Ausstellungstournee u.a. im Portikus in Frankfurt unter der Leitung von Kasper König. Parallel zu seiner Tätigkeit als Maler ist Torsten Slama als Programmierer tätig und korrespondiert vornehmlich auf Englisch. Eine eigens von ihm entworfene Homepage versammelt in einem ABC die Schlüsselbegriffe zum Verständnis seines Werkes. Nach den Stationen in Berlin und Brüssel wohnt und arbeitet Torsten Slama wieder in Köln.
Der Nachlass von Torsten Slama besteht aus über 140 Gemälden und 190 Bleistift- und Buntstiftzeichnungen. Torsten Slama hat stets in Werkgruppen mit exakten Titelangaben gearbeitet, sowohl auf Papier als auch auf Leinwand. Erfunden hat er ein eigenes Referenzsystem mit einem ausgefallenen Vokabular an Metaphern, die inhaltlich wie ein Hypertext verwoben sind. Signifikant sind auch die aufwendigen Rahmungen zu den altmeisterlich anmutenden Zeichnungen und Gemälde. Zu Lebzeiten gehen seine Werke in das Museum of Modern Art in New York sowie in internationale Privatsammlungen, und in Houston, Texas, findet 2009 eine große Einzelausstellung statt. Das Mysterium seiner Bilder tröstet über den zu frühen Tod von Torsten Slama hinweg und soll nunmehr für die Zukunft zugänglich gemacht werden.